Gjafar ist mittlerweile 12 Jahre alt und seit 7 Jahren bei mir. Wir haben damals mit einer Standard-Ausbildung angefangen, womit wir aber nicht voran kamen. Später haben wir durch viel Glück mit der akademischen Reitkunst anfangen können, womit wir einiges erarbeiten konnten und Gjafar auch endlich Freude an der Arbeit gelernt hat. Ergänzt durch Horsemanship hatten wir eine schöne gemeinsame Basis gefunden. Reiterlich kamen wir leider nie wirklich weiter, was ich auf meine eigene mangelhafte Ausbildung geschoben habe. Astrid sollte dann „endlich mal die Gänge sortieren“ und mein Pferdchen weiterbringen.
Gleich nach der ersten Einheit war klar, dass Gjafar nicht weiterkam, weil er sich zu arg verspannte, weil er in sich ein zu hohes Stress-Level aufbaute und sich nicht lösen konnte. Astrid hat uns in die Führzügel-Klasse zurück gestuft und seither kann Gjafar sich komplett lösen. Wir arbeiten in kleinen Schritten und achten auf Gjafars Stress-Level und siehe da, endlich tut sich was. Er kann jetzt einen schönen raumgreifenden viertakt Schritt laufen und hat gelernt sich mit Reiter zu entspannen. Er hat eine Idee davon bekommen dass unsere Arbeit miteinander eigentlich keine Arbeit ist, sondern ihm Freude bereiten kann. Seit er das verstanden hat, lässt er sogar das Heu für unsere Arbeit liegen und kommt freudig ans Tor gelaufen.
Durch Astrids Input habe ich gelernt Gjafars Signale noch feiner zu deuten, ihm auch mal Recht zu geben, auch mal seine Idee gelten zu lassen aber natürlich ohne dass man komplett führungslos in der Halle rumeiert. Es geht bei unserer gemeinsamen Zeit darum ein Geben und Nehmen zu finden. Er darf mir mitteilen wenn er etwas doof findet und ich versuche das zu erkennen und versuche darauf einzugehen. Im Gegenzug soll er aber meine Vorschläge kooperativ umsetzen und sich Mühe geben, so gut er es kann. Es soll natürlich nicht so sein, dass wir uns nur nach ihm richten, sondern es geht darum ein gemeinsames Miteinander zu finden.
Vielen Dank Astrid für unseren Neustart.