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Mimi geht zum Kinderreiten

Ein Lese- und Vorlesebuch für Kinder ab 4

Lange hatte Mimi auf diesen Tag gewartet. Und nun war es endlich so weit: Sie durfte zum ersten Mal zum Kinderreiten. Ihre Mutter würde sie bald zu dem Pferdehof fahren.
„Vielleicht sollte ich dem Pferd etwas mitbringen? Was meinst du, Mama, ob es Schokolade mag?“
„Das halte ich für keine gute Idee“, sagte ihre Mutter.
„Ich kenne mich zwar mit Pferden nicht aus, aber du darfst keinem Tier irgendetwas füttern, nur weil du das gerne magst. Wenn es das Futter nicht verträgt, könnte es sogar krank davon werden.“, erklärte sie Mimi.
Selbstverständlich wollte Mimi nicht, dass das Pferd krank wurde, und nahm lieber nichts zum Füttern mit. „Komm, steig ins Auto, wir müssen los.“, forderte die Mutter sie auf und das ließ Mimi sich natürlich nicht zweimal sagen!

Der Weg kam Mimi endlos vor, aber schließlich kamen sie auf dem Pferdehof an. Mimi und ihre Mutter gingen gemeinsam zur Reitlehrerin, bei der sich schon andere Kinder versammelt hatten, die ebenfalls zur Kinderreitstunde da waren. Mimi entdeckte auch gleich eine Freundin, die schon einige Male zuvor beim Kinderreiten gewesen ist.
Die Reitlehrerin stellte sich ihr vor und fragte Mimi nach ihrem Namen. Sie schien ganz nett zu sein, so dass Mimi bald ihre Schüchternheit ablegte.
„Gut, dass ihre Tochter lange Hosen und feste Schuhe trägt“, lobte die Reitlehrerin.
„Einen Helm kann sie fürs Erste hier auf dem Hof ausleihen. Den braucht sie nämlich auch zum Reiten.“ Dann hatte die Reitlehrerin noch ein paar Formalitäten mit Mimis Mutter zu besprechen und ermahnte die Kinder zuvor noch, bei den Pferden nicht zu rennen oder herum zu hopsen. „Warum sollen wir nicht rennen?“, fragte Mimi verwundert ihre Freundin.
„Na weil die Pferde sich ganz leicht erschrecken können und dann Angst bekommen“, wusste die Freundin sofort die Antwort.
„Und laut herumschreien soll man bei den Pferden darum auch nicht.“, fügte sie noch hinzu.
Mimis Mutter und die Reitlehrerin hatten ihr Gespräch inzwischen beendet und die Reitlehrerin kam zu der Gruppe wartender Kinder zurück. Ihre Mutter verabschiedete sich noch schnell von Mimi, denn sie wollte während der Reitstunde einkaufen gehen. Sie würde Mimi danach dann wieder anholen.

„So, Kinder, jetzt holen wir zuerst die Putzsachen für die Pferde und dann geht es los.“, sagte die Reitlehrerin munter. Mimi war schon sehr gespannt. Die beiden Pferde, die sie heute nehmen durften, hießen Kalle und Silas. Ihre Namen waren auf die Putzboxen geschrieben, welche ein paar Kinder, die schon lesen konnten, aus der Sattelkammer holen durften.
„Jedes Pferd hat sein eigenes Putzzeug. Dadurch kann man die Übertragung von Krankheiten vermeiden.“, erklärte ihnen die Reitlehrerin.
Dann gingen alle gemeinsam zum Paddock und die Reitlehrerin zeigte den Kindern die beiden Pferde. Weil auf dem Paddock aber viele Pferde in einer Herde zusammen sind, mussten die Kinder am Tor warten bis die Reitlehrerin Kalle und Silas ihre Halfter angezogen hatte und sie zu der Gruppe führte.

Eigentlich wäre Mimi auch sehr gerne zu den vielen Pferden auf den Paddock gegangen, aber die Reitlehrerin erklärte ihr, dass das für die Kinder noch zu gefährlich war.
„Man muss immer sehr gut aufpassen, wenn man sich in der Herde zwischen den Pferden aufhält. Und andererseits sollen die Pferde bei uns auf dem Paddock auch ihre Ruhe vor den Menschen haben. Hier sind sie unter sich in ihrer Herde, das ist so ähnlich wie in einer Familie. Und wenn da Menschen zwischen ihnen
herumlaufen, dann stört das die Ruhe in der Herde auch schon mal.“ Mimi verstand. Schließlich war auch sie froh, zu Hause ein eigenes Zimmer zu haben.

Die Kindergruppe ging mit ihren Pferden zum Putzplatz, wo Kalle und Silas nebeneinander angebunden wurden. Dann durfte jedes der Kinder beim Putzen der beiden Pferde helfen. Die Reitlehrerin erklärte ihnen wie man Striegel, Bürste und Hufkratzer richtig einsetzt und half auch, wo es nötig war.
„Es ist wichtig, dass die Pferde vor dem Satteln gut sauber sind, sonst könnten Dreckklümpchen zu Scheuerstellen führen und das tut den Pferden dann weh.“
Mimi hatte zum Putzen eine Mähnenbürste und durfte damit die Mähne und den Schweif von Silas sauber machen. Beim Bürsten des Schweifs wurde sie von der Reitlehrerin ermahnt nicht hinter, sondern seitlich neben das Pferd zu stehen.
„Ein Pferd sieht nämlich nicht was sich direkt hinter ihm befindet. Es könnte sich dann erschrecken und dich aus Versehen treten.“
Mimi fand es toll die weichen Pferdehaare zu bürsten. Außerdem fühlte es sich so wunderbar weich an, wenn man sachte mit der Hand über das Fell streichelte.

Als die Pferde sauber genug waren, bekamen Silas und Kalle von der Reitlehrerin je ein weiches Pad als Sattel auf den Rücken geschnallt und es ging los zur Reithalle.

In der Kinderreitstunde sollen die Teilnehmer nicht einfach nur reiten, sondern auch lernen wie man mit einem Pferd umgeht.
Also durften die Kinder zunächst einmal das Führen der Pferde üben. Die Reitlehrerin war natürlich auch dabei und erklärte wie die Kinder den Strick halten sollten und wie sie am besten Kommandos gaben, die die Pferde verstehen konnten.
Mimi war ganz stolz auf sich, als sie an der Reihe war und dieses große Pferd tatsächlich neben ihr durch die Reithalle lief!
Und natürlich durften die Kinder dann auch abwechselnd auf den Pferden reiten, während diese geführt wurden. Um hoch zu kommen, durften Mimi und die anderen Kinder auf ein Treppchen steigen und von da aus auf den Rücken von Silas oder Kalle klettern.
Mimi saß heute zum ersten Mal auf einem Pferd. Das war ja viel höher als sie gedacht hatte! Und der Pferderücken schwankte auch noch ziemlich, als Silas zu laufen begann.
Mimi hielt sich gut an dem weichen Pad fest. Sie hatte sich bald an die Höhe und das Schwanken gewöhnt und fand Reiten schließlich richtig toll. Gleichzeitig war sie aber auch ganz froh darüber, dass die Pferde in der Kinderreitstunde nicht schneller liefen als Schritt. Und Mimi genoss jede Sekunde auf dem Pferderücken.

Viel zu schnell ging die schöne Kinderreitstunde zu Ende und Mimi war etwas traurig, als sie von Silas‘ Rücken steigen sollte.
Aber dann durften die Kinder ihre Pferde noch zurück zum Putzplatz führen, wo die Reitlehrerin Silas und Kalle wieder absattelte. Im Anschluss daran durften Mimi und die anderen nochmal den Rücken der Pferde überbürsten, um das Fell wieder zu glätten.
Schließlich bekamen die beiden Pferde noch ihr Futter in zwei großen Schüsseln.
Nachdem die Kinder ihre Pferde zum Abschied nochmal gestreichelt hatten, durften Kalle und Silas zurück zu ihrer Herde auf den Paddock. Erstaunt bemerkte Mimi wie sehr die Pferde sich freuten ihre Pferde-Freunde dort wieder zu sehen.
Mimi war so vertieft in den Anblick der Pferdeherde. Sie hatte gar nicht mitbekommen, dass ihre Mutter inzwischen wieder auf den Hof gekommen war, um sie abzuholen.
Mimi hatte ihr so viel zu erzählen! Und nächste Woche wollte sie natürlich auch wieder zur Kinderreitstunde kommen.

Die Körperteile des Pferdes

Utensilien fürs Putzen und Reiten

Text: Astrid Winterhalter
Illustration: Marina Landau-Orth

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